Frankfurt: Humanities Online 2013. 248 S., 24,80 Euro.
ISBN 978-3-941743-29-8
Der Band ist auch als E-Book erhältlich:
www.humanities-online.de
Zehn Jahre lang war das Wörterbuch der philosophischen Begriffe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft und des Felix Meiner Verlags auf dem Markt, ohne daß jemand die gravierenden Fehler und Lücken dieses Lexikons bemerkt hätte. Wie ist das möglich? (Taschenbuchausgabe des Meiner Verlags unverbessert, d.h. mit allen Fehlern, 2013!)
Angst vor der Religion — so heißt ein Trend der gegenwärtigen Philosophie. Was ist damit gemeint? Was hat diese Einstellung mit der Angst vor der Metaphysik zu tun?
Wir leben in einer Zeit der moralischen „Orientierungslosigkeit“ (Ernst Tugendhat). Kann eine philosophische Ethik dem abhelfen? Was ist ihre Reichweite, was sind ihre Grenzen?
Ein weiterer Trend unserer Zeit ist der Kulturrelativismus — läßt er sich ernsthaft aufrechterhalten? Was ist die Intention und der Ertrag der jüngst aufgekommenen interkulturellen Philosophie? Was sind die Probleme, die die sogenannte Philosophie des Geistes behandelt?
Das sind die wichtigsten Fragen, die in diesem Band besprochen werden. Der Titelaufsatz untersucht einige rhetorische Ausdrucksmittel der Philosophie, das hohle Pathos der Nietzsche-Adepten, die Sprache Heideggers, das nichtige Understatement der akademischen Berufsphilosophen, ihren blasierten Jargon — das bekannteste Beispiel einer falschen Untertreibung ist das Wort von der Banalität des Bösen, eine Wendung, die längst in den Phrasenschatz gedankenlos bekümmerter Zeitgenossen eingegangen ist. Diese Öffentlichkeit hat eine sprachkritische Aufklärung nötiger denn je. In dem Aufsatz bespreche ich aber auch einige glücklich gewählte Metaphern und Bilder, die unser Denken wesentlich bereichert haben.
Hamburg: Verlag tredition 2020. 220 S.
ISBN 978-3-347-01106-9 (Paperback) 18,90 Euro
ISBN 978-3-347-01107-6 (Hardcover) 24,00 Euro
ISBN 978-3-347-01108-3 (e-Book) 8,90 Euro
In diesen Studien geht es zunächst um die selbstgewählte Verantwortung des Intellektuellen, der im Namen der Gerechtigkeit, Wahrheit und Freiheit Mißstände in Politik und Gesellschaft kritisiert. Zweitens wird Adornos Erklärung beschrieben, warum im letzten Jahrhundert der Geist durchweg links stand, vor allem aber seine Theorie der subjektiven Erfahrung in der verwalteten Welt. Im Mittelpunkt steht jedoch das heikle Problem, ob Heideggers ethische Skepsis gerechtfertigt ist. Er hat zwar die ethischen Begriffe der Entscheidung und Verantwortung mustergültig analysiert, bestreitet aber, daß die Philosophie eine normative Ethik begründen könne. In diesem Kontext wird gefragt, ob es Hans Jonas gelungen ist, seine Theorie der Verantwortung plausibel zu begründen. Schließlich folgen, im Anschluß an Thomas Nagel, Reflexionen über ein modernes Weltbild und die Stelle, die eine Ethik darin finden könnte.
Nota bene, Adornos Theorie der ungenormten Erfahrung ist auch deshalb bemerkenswert, weil sie avant la lettre der politisch korrekten Reglementierung des Geistes entschieden widerspricht.
Das Buch ist über jede Buchhandlung oder den Verlag erhältlich (www.tredition.de).
Rez.: Herbert Schnädelbach, Analytische und postanalytische Philosophie. Vorträge und Abhandlungen 4. Frankfurt 2004. (Vollst. Text)
Über Karl Heinz Haag: Fortschritt in der Philosophie. (Vollst. Text)
Rez.: Karl Heinz Haag: Metaphysik als Forderung rationaler Weltauffassung. Humanities Online: Frankfurt 2005. (Vollst. Text)
Rez.: Dieter Thomä, Erzähle dich selbst. Lebensgeschichte als philosophisches Problem. Frankfurt 2007. (Vollst. Text)
Rez.: Ernst Tugendhat, Anthropologie statt Metapysik. München: Verlag C.H. Beck 2007. (Vollst. Text)
Rez.: Hans Blumenberg, Der Mann vom Mond. Über Ernst Jünger. Hg. A.Schmitz, M.Lepper. Frankfurt 2007. (Vollst. Text)
Rez.: Peter Bieri, Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens (2001). Frankfurt 2007. (Vollst. Text)
Rez.: Eckart Förster, Die 25 Jahre der Philosophie. Eine systematische Rekonstruktion. 2. Aufl.
Frankfurt: Vittorio Klostermann 2012. (Vollst. Text)
Kurt Flasch, Warum ich kein Christ bin. Bericht und Argumentation. München: C.H.Beck 2013. (Vollst. Text)
Flasch beschreibt zahlreiche Beziehungen, die zwischen der christlichen Glaubenslehre und der klassischen Philosophie bestehen und als rationale Stützen des Glaubens gelten konnten. Er selbst nimmt gegenüber der christlichen Lehre eine ästhetische Haltung ein. Er hat es versäumt zu erklären, was er unter Historismus versteht, und ist nicht in der Lage, die ethischen Prinzipien zu begründen, in deren Namen er das Christentum kritisiert.
Rez.: Dietrich Schwanitz, Bildung. Alles, was man wissen muß. 12., überarbeitete Aufl. Frankfurt 1999. (Vollst. Text)
Rez.: Walter Brugger / Harald Schöndorf (Hg.), Philosophisches Wörterbuch. Freiburg: Verlag Karl Alber 2010. (Vollst. Text)
Rezension: Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Felix Meiner Verlag, Hamburg 1998. Lizenzausgabe für die Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Aufgezeigt werden zahlreiche Fehler und Lücken des einst renommierten Wörterbuchs aus einem renommierten Verlag. Der klassische Verlag für Philosophie, der eigentlich dem Ideal der Wahrheit verpflichtet sein sollte, scheint der Meinung zu sein, er könne mit einem fehlerhaften Lexikon die Konkurrenz gegen Wikipedia gewinnen. Wenn er sich da nicht gründlich irrt.
Folgende Artikel des Wörterbuchs enthalten Fehler oder empfindliche Lücken: Artikulation, Ästhetik, Bildung, Dekonstruktion, Ens, Entität, Essentialismus, Frankfurter Schule, Gegenstand, Geschichtsphilosophie, Hermeneutik, Historismus, Identität, Illusion, in abstracto, Innerlichkeit, Intuition, Konditionalsatzlogik, Menschenverstand, Montage, Partikularismus, Postmoderne, principiis obsta, Psychoanalyse, Quantentheorie, Referenz, Schein, Semiotisches Dreieck, Sensualismus, Sprachwissenschaft, Subjekt-Objekt-Problem, Theologie, Thomismus, Uneigentlichkeit, Wahrheit, Welt, Zahl.
(Vollst. Text)
Exil. 33.2013, Nr.1,4-28.
In erweiterter Form nun in Über das Ethos von Intellektuellen.
Rez.: Peter Bieri, Eine Art zu leben. Über die Vielfalt der menschlichen Würde. München: Carl Hanser Verlag 2013.
Eine enttäuschende Beschreibung diverser die Menschenwürde betreffener Fälle, ohne daß ethisch begründet wird, warum die menschliche Würde zu achten sei. Vollst. Text, 10.Aug.2014.
Rez.: Jörg Lauster, Die Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums. München 2014. 734 S.
Vollst. Text. 4. März 2015.
Rez.: Theodor W. Adorno / Gershom Scholem, Briefwechsel 1939-1969. Hg. Asaf Angermann. Berlin: Suhrkamp Verlag 2015.
Exil. 34.2015, Nr.2,60-76.
Zur Sprache kommt die Sorge der Briefpartner um das Werk und das Leben Walter Benjamins (I). Besprochen werden einige Fragen des Judentums, Scholems Verdikt über das deutsch-jüdische Gespräch, seine Polemik gegen Martin Buber (II.). Der Selbstkommentar Adornos ist überaus wichtig für das Verständnis seines Werkes (III.). Ich moniere einige Fehler und Lücken in den Anmerkungen der Ausgabe (IV.) und gebe ein kurzes, aber wesentliches Resümee der Wirkungsgeschichte Benjamins (V.).
Rez.: Jörg Später, Siegfried Kracauer. Eine Biographie. Berlin: Suhrkamp Verlag 2016
Exil. 36.2017. Nr.1,92-111.
Im Anschluß an diese Biographie, deren Lücken und Fehler ich aufzeige, bespreche ich die prekäre Beziehung Kracauers zu Adorno, den heiklen Begriff des Nicht-Identischen und die besser begründete Idee der Erfahrung, Kernpunkte der Theorie der beiden Denker. Ich erläutere Kracauers Zeitdiagnose, sein Verhältnis zum Judentum, das Motiv der Rettung, das seiner vorzüglichen Filmtheorie zugrundeliegt. Kritisch beurteile ich seine Romane Ginster und Georg, dagegen halte ich seine Geschichtstheorie, Geschichte - Vor den letzten Dingen, für einen rationalen Entwurf, der Adornos Historizismus durchaus überlegen ist.